Gemeindebrief

Gemeindebrief – September 2023

Gemeindefest mit Ausstellungseröffnungam Sonntag, den 3. September

Mit einem Gottesdienst zu Schuljahresbeginn für alle Großen und Kleinen, auch die Konfirmand*innen aus Putbus und Bergen, beginnen wir unser Fest um 14.00 Uhr an den Schlossterrassen im Park (bei Regenwetter in der Schlosskirche). Im Anschluss laden wir in den Pfarrgarten zu Kaffee und Kuchen, Spielen und einem Kreativangebot für die Kleinen ein. Außerdem wird an diesem Nachmittag auch die Ausstellung „Gott, du siehst mich“ in der Schlosskirche eröffnet – das Ergebnis der diesjährigen Kinderaktionswoche, bei der Putbusser Gesichter interviewt und fotografiert werden. Kuchenspenden (bitte mit Anmeldung) sind für das Fest herzlich erbeten.

Die Anfänge des Putbusser Kirchenchors

Pastor Freiherr Bernhard von Rechenberg folgte im Herbst 1844 auf Pastor Adolph Bresina, der im 31. Lebensjahr nach weniger als fünf Jahren Dienstzeit gestorben war. Der zu Amtsantritt 30-jährige Theologe Rechtenberg versah sein Amt an der Schlosskirche in Putbus sechseinhalb Jahre lang. Wie sein Vorgänger war er zugleich Religionslehrer am Königlichen Pädagogium am Ort. Die Chronik des Kirchenältesten Johann Katter (1811 – 1894) enthält eine kurze Momentaufnahme des Schaffens von Pastor Rechenberg in Putbus.

Einmal, so schreibt er, habe er mit dem Pastor zusammengesessen, als dieser sehr bedauert habe, während der Liturgie ohne Chor auskommen zu müssen. Der Patron der Kirche, Fürst Malte zu Putbus, habe sich den dargebotenen Wechselgesang in seiner Kirche verbeten. Als die Gemeinde um 1840 gebildet worden war, so berichtet Katter, und die Schlosskapelle zum Gottesdienst auch der Putbusser Gemeinde diente, habe der Lehrer und Küster Seeliger für das Singen der Responsionen, dem Antwortgesang der Gläubigen, einen Chor aus seinen Schülern gebildet – doch die Darbietung missfiel offensichtlich dem Fürsten.

Wie konnte die entstandene Lücke geschlossen werden? Da der „Herr Pastor“, wie Katter es niederschrieb, mit der Idee, einen Chor aus den Putbusser Einwohnern und Gesellen zu bilden, einverstanden war, machte Katter sich frisch ans Werk. Er gewann neben sangesfreudigen Putbussern den jungen, musikalisch begabten Lehrer Suhr für seinen Chor. Der übernahm die Leitung und schon am ersten Weihnachtstag, so der Tagebuchschreiber, sang er selbst zum ersten Mal mit den Anderen in der Kirche. Der Chor etablierte sich und begleitete den Putbusser Gottesdienst viele Jahre. Pastor Rechenberg, starb fünf Tage vor seinem 56. Geburtstag 1869 als Hofprediger, Superintendent und kirchlicher Verwaltungsbeamter in Dessau.

Jutta Neuper