Liebe Leserinnen und Leser,
das Wort „Apokalypse“ beschwört Bilder von großen Schreckensund Weltuntergangsszenarien hervor. Dabei bedeutet es nicht, wie weitläufig angenommen, „Weltuntergang“, sondern in erster Linie „Enthüllung“ oder „Offenbarung“. Das letzte Buch des Neuen Testaments, die „Apokalypse“ oder „Offenbarung des Johannes“ will vor allem eins: eine zuverlässige Sinndeutung der geschichtlichen Ereignisse ihrer Zeit geben. Dies tut sie mit einer faszinierenden, teilweise dunklen und mystischen Bildersprache, die immer wieder in der Geschichte zu unterschiedlichen Deutungen geführt hat. Während über Jahrhunderte vor allem die Bilder von Gewalt weitergegeben wurden und es unzählige Versuche gab mit Hilfe dieses Buches den Weltuntergang zu bestimmen, ist völlig in den Hintergrund getreten, dass das Buch vor allem geschrieben wurde, um Hoffnung zu wecken, statt Angst zu erzeugen.
Es setzt sich auseinander mit konkreten politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten und mit folgender Frage: Wem gehört die Erde? Hier kommt der Verfasser zu einer klaren Antwort: Die Herrschaft der Welt liegt in Gottes Händen, auch wenn irdische Herrscher und Zustände scheinbar grenzenlose Macht haben. Das Buch will Mut machen im Glauben an Gott und seine Gerechtigkeit standhaft zu bleiben, auch wenn vieles in der Welt die Menschen damals wie heute Gegenteiliges lehren will.
Am Sonntag, dem 7. November, um 18 Uhr wird es in der Schlosskirche eine Andacht geben, in welcher Collagen des Putbusser Graphikers Helmut Zoberbier (*1925 †1995) im Zentrum stehen werden. In 20 eindrücklichen Bildern führt er die Betrachter durch die „Apokalypse des Johannes“.
Wir laden Sie ein, diese Collagen untermalt mit Musik und Texten auf sich wirken zu lassen und mehr zu erfahren über dieses spannende Buch am Ende der Bibel.
Ihre Pastorin Marie-Luise Marlow