Pilgern – Beten mit den Füßen
„Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht.” Mit diesem Lied begann der gemeinsame Weg. Ein Weg durch die Weite der Felder, direkt am Wasser entlang, durch den schattigen Wald, über Brücken und entlang blühender Obstbäume. Diese facettenreiche Strecke pilgerten 47 Kinder und 11 Erwachsene der Kirchengemeinden Mönchgut-Sellin, Lancken-Granitz, Binz-Zirkow, Putbus, Bergen und Garz. Am 20. April 2024 machten sie sich gemeinsam auf den Weg von Groß Stresow nach Baabe.
Schon das Zusammentreffen in Groß Stresow war etwas Besonderes. Aus verschiedenen Richtungen der Insel kamen die Kinder zusammen, um gemeinsam nach Baabe zu gehen und die Natur zu erleben. Die Kids knüpften erste Kontakte, spielten Fangen und machten sich nach einem kurzen Einstieg gemeinsam auf den Weg. Beim Pilgern geht es auch darum, die Natur besonders wahrzunehmen. Hören wie ein Hirsch. Sehen wie eine Eule und schleichen wie ein Fuchs. So gab es an der ersten Station eine Aktion, um die Umgebung besonders intensiv wahrzunehmen. An dieser, so wie an allen weiteren Stopps, wurde ein Gebet gesprochen und die Kinder bekamen eine Gebetsperle, die am Ende der Pilgerwanderung auf ein Armband gefädelt wurde. Es war schön, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, die Natur zu genießen, Stille zu erleben, miteinander zu singen und ins Gespräch zu kommen. Mich hat es berührt, wie die Gemeinschaft mit Menschen unterschiedlicher Kirchengemeinden der Insel entstanden ist.
Besonders die Ungezwungenheit und Unvoreingenommenheit der Kinder einander gegenüber und auch gegenüber Gott hat mich sehr beeindruckt.
Mirja Nielinger
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