Gemeindebrief
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Gemeindebrief – Januar 2022

Gemeindebrief Januar 2022

Gedanken zur Jahreslosung 2022:
Geheimnisvolles liegt in Stefanie Bahlingers Grafik. Eine geöffnete Tür weckt meine Neugierde: wer hat sie geöffnet und für wen? Ich sehe nur einen kleinen Ausschnitt des Raums dahinter. Niemand da? Wer und was erwarten mich, wenn ich mich nähere? Darf ich eintreten?

Auf einem Tisch liegt ein Brot, dicht daneben steht ein Glas Wein. Für wen? Der Tisch ist nur angedeutet, wirkt schwebend. Sonst sind keine Möbel zu sehen, weder ein Schrank noch Stühle, auch keine Rückwand. Nur warmes, einladendes Licht, das von hinten in den Raum fällt und sich nach außen hin ausbreitet. Woher kommt es? Der Lichtkegel sieht aus wie ein Weg. Der Zutritt ist barrierefrei, der Eintritt frei – kein „Türsteher“, keine Kontrolle.

Wo finde ich diesen Raum mit seiner geheimnisvollen Weite, diesen Ort, an dem ich mich zuhause und geborgen fühlen könnte? Ist es ein Sehnsuchtsort, der sich überall auftun könnte, vielleicht sogar in meinem Herzen?

Mir scheint, als habe uns die Künstlerin in ihrer symbolreichen Grafik nicht nur einen Ort, sondern zugleich den Gastgeber selbst vor Augen gemalt, der uns zu sich einlädt und verspricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Joh 6,37)

Das gilt auch für Jesu Einladung zum Abendmahl. Brot und Wein bilden die Mitte der Grafik. In ihnen ist Jesus selbst gegenwärtig. Wie wir bei der Mahlfeier Brot und Wein in uns aufnehmen, so möchte Jesus auch in unsere Herzen aufgenommen werden und uns schon im Hier und Jetzt nahe sein. Nichts und niemand kann uns von ihm und seiner Liebe trennen. Auch nicht der Tod.

Wie gut, dass die Tür Tag und Nacht geöffnet bleibt. ER hört nicht auf, jede und jeden unermüdlich persönlich einzuladen. Ein Gebet kann schon ein erster Schritt sein.

ER wartet…

Im Namen unserer drei Kirchengemeinden wünsche ich Ihnen

allen segensreiche und friedliche Festtage!

Ihre Pastorin Marie-Luise Marlow

 

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