Gemeindebrief

Gemeindebrief – Dezember 2023

Was uns Erwachsenen oft schwer fällt, ist für die Kinder die allernatürlichste Sache der Welt: die Vorfreude auf Weihnachten, und dazu gehört auch das Krippenspiel. Dieses Jahr haben es die Kinder der Evangelischen Kita St. Martinsgarten zur Eröffnung des Adventsbasars am 1. Advent in der Putbusser Kirche aufgeführt. Auch Heiligabend wird es in unseren drei Kirchen ein Krippenspiel geben.

DAS ABENTEUER ADVENT …

Die Adventszeit, meine Lieblingszeit im Jahr, ist diesmal leider besonders kurz, da Heiligabend mit dem 4. Advent zusammenfällt. Ein Grund mehr, sich ganz bewusst darauf einzulassen, aus dem Trubel des Alltags auszubrechen und sich innerlich ein klein wenig auf Weihnachten einzustellen, auf den Besuch eines Gastes, der mir sicherlich anders begegnen wird, als ich es mir vorstellen kann. Während wir die Ankunft unseres Gottes in unserer kleinen Welt erwarten, ist uns im Advent eine Zeit geschenkt, wo wir uns darauf vorbereiten dürfen. Wenn an Weihnachten Gott in seinem Sohn Jesus an unsere Tür, ja an unsere Herzenstür klopft, wie wollen wir ihn dann empfangen? Wie sieht es dann in unseren Herzen aus?

Ich weiß ja, wie schwer es ist, sich diese Zeit zu nehmen. Und überhaupt: Angesichts von so viel Leid durch Ungerechtigkeit und Unfrieden in unserer Umgebung und in der Welt – gerade auch in Bethlehem, wo das Kind vor mehr als 2000 Jahren in einem Stall zur Welt gekommen ist – fällt es schwer, in eine Stimmung feierlicher Vorfreude zu kommen. Seit Jahren begleitet mich eine besonders schöne Liedstrophe von Manfred Siebald durch die Weihnachtszeit:

Es wird nicht immer dunkel sein – hat uns das Kind gezeigt, auch wenn bis heut die Finsternis vor unsern Augen steigt. Und wer das Licht des Friedens sucht noch in der tiefsten Nacht, der hat sich schon zum Himmel aufgemacht, in der Nacht sich auf Erden schon zum Himmel aufgemacht.

In mir hallt ein Satz aus der Predigt vom Ersten Advent nach: Advent hat auch etwas mit Abenteuer zu tun (vgl. das englische Wort adventure). Abenteuer erlebt nur, wer bereit ist, sich auf etwas Neues, Unbekanntes einzulassen. „Veränderung-für-möglich-Halten“ – das ist eine abenteuerliche Sehnsucht, eine Hoffnung, die so leuchtet wie der Stern über Bethlehem und immer weiter an Kraft gewinnt. Ich möchte mich auf das Abenteuer der Hoffnung einlassen und gerade in diesen unfriedlichen Zeiten an die Möglichkeit von Frieden glauben, der zunächst in uns selber wachsen muss, um dann seine Kreise ziehen zu können.

Gesegnete Weihnachten wünscht
Ihre Gemeindepädagogin Caroline Walter