Jahreslosung für 2025: Prüft alles und behaltet das Gute. (1.Thessalonicher 5, 21)

Liebe Leserinnen und Leser,

sie wirkt so banal, diese Jahreslosung für 2025. „Prüft alles und behaltet das Gute.“

Na klar, das ist doch selbstverständlich. Wer räumt schon seinen Kühlschrank auf und behält das Schlechte, Verdorbene, mit abgelaufenem Verfallsdatum?

Doch eine Losung ist mehr als ein Haushaltsratgeber – denn es geht um uns. Und hier fehlt uns leider oft der praktische, gesunde Menschenverstand.

Beim genaueren Hinschauen ist deshalb die Jahreslosung weit mehr als eine Binsenweisheit. Es geht schon los mit dem Wort „prüfen“. Wann prüfen wir unsere Gedanken, Haltungen, Einstellungen schon ernsthaft? Ist unsere Meinung gut begründet oder wiederholen wir nur oft Gehörtes und Altvertrautes? Stellen wir echte Fragen oder wissen wir im Voraus schon die Antworten? Prüfen ist anstrengend, unbequem. Es fordert Ausdauer. „Behaltet das Gute“. Einfacher ist es, das Schlechte zu sehen. Das, was nicht läuft, was uns stört, Misswirtschaft, Fehlentscheidungen, unsere Sorgen und Sackgassen. Dahinter verschwindet all das Gute, das eigentlich immer auch da ist, das Hoffnung und Kraft gibt.

Das Gute zu sehen und sich daran zu stärken, anstatt sich mit innerer Genugtuung im Schlechten zu verlieren – das ist oft schwerer als den Kühlschrank aufzuräumen. Fangen wir damit heute an, vergessen wir den Stress vor den Festtagen, und lassen wir uns auf die Weihnachtsbotschaft ein. In der dunkelsten Jahreszeit lenkt sie den Blick auf das, was zählt: Glaube, Liebe, Hoffnung. Auch als Vorsatz für das neue Jahr eignet sich die Losung, gut sichtbar befestigt – zum Beispiel an der Tür vom Kühlschrank.

Ihre Valerie Riedesel

Literaturgottesdienst

Eric-Emmanuel Schmitt: „Das Kind von Noah“

Über Nacht verändert sich das bisher so behütete Leben des 7-jährigen Joseph schlagartig. Seine Eltern geben ihn weg, um sein Leben zu schützen. Denn Joseph und seine Eltern sind Juden und im von Nazideutschland besetzten Brüssel munkelt man über Hausdurchsuchungen und Verschleppungen. Joseph landet in einem Internat bei Pater Bims. Die beiden werden Freunde und gemeinsam mit dem katholischen Priester macht sich Joseph auf Spurensuche nach dem, was er ist: Ein Kind Noahs.

Am Sonntag, dem 19. Januar 2025, 10.30 Uhr lade ich herzlich ein zu einem Literaturgottesdienst in Putbus.

Ihre Pastorin Marie-Luise Marlow