Liebe Leserinnen und Leser,
es ist Advent und die Weihnachtsvorbereitungen sind im vollen Gange. Alles soll schön geschmückt und für die familiären Feierlichkeiten perfekt hergerichtet werden. Die Werbung suggeriert uns zudem, dass gerade jetzt wieder alles lauschig und harmonisch sein müsste.
Dabei gibt es so viele Familien, in denen es überhaupt nicht harmonisch ist und mit bestem Willen auch im Advent und zur Weihnachtszeit nicht wird.
Und schauen wir mal in die Weihnachtsgeschichte. Dann stellen wir fest: Selbst bei der Heiligen Familie war nicht alles heil! Maria wird mit knapp 16 Jahren ungeplant schwanger. Ihr Lebensgefährte Joseph ist nicht der Vater.
Das Matthäusevangelium erzählt in knappen Worten, wie sehr er mit dieser Situation hadert: „Joseph aber gedachte, sie heimlich zu verlassen.“ (Mt 1,19) Im Traum greift Gott ein und bittet Joseph zu bleiben. Und er bleibt. Für die schwangere Maria und das ungeborene Kind. Gemeinsam meistern Joseph und Maria den beschwerlichen Weg nach Bethlehem und die Geburt in einem Stall, welcher bestimmt weder gemütlich noch schön war, sondern kalt und dreckig.
Kein Weihnachtsidyll. Keine heile Familie. Jesus Christus, Gottes Sohn, kommt in eine unheile, zerrissene und friedlose Welt. Weil er gerade dort gebraucht wird. Später macht er vielen Menschen Mut durch seine Worte und Taten.
Heilt, was Unheil ist. Damals wie heute. Zu Weihnachten geht es nicht um Perfektion, nicht darum, dass alles friedlich, schön und lieblich sein muss, sondern um die Rettung all derer, die nicht heil sind, weil Kummer, Streit und Sorgen ihre Herzen bedrücken.
Zu ihnen möchte Jesus Christus kommen, ihre Wunden verbinden, Hoffnung schenken, Mut machen. Und wie könnte er dies besser als durch uns? Bestimmt gibt es jemanden, an den Sie in diesen Tagen denken und der Ihre Zeit und eine liebe Geste gut gebrauchen kann!
Weihnachten ist nicht nur ein Fest für die heilen Familien, sondern für alle, die zerbrochenen Herzens sind, die das Beste wollen und trotzdem scheitern. Für Alleinerziehende, die Einsamen, die Zerrissenen und Überforderten, die Trauernden und Zerstrittenen.
Davon spricht auch Jochen Klepper in seinem Adventslied aus dem Jahr 1938:
Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Marie-Luise Marlow
Weltgedenktag für verstorbene Kinder
Alljährlich am Abend des zweiten Sonntags im Dezember stellen Menschen rund um die Welt eine brennende Kerze ins Fenster. Sie gedenken so ihrer verstorbenen Kinder und Geschwister. Das Licht symbolisiert, dass diese Kinder nie vergessen sind, sondern ein Teil ihrer Familie bleiben.
Um 17 Uhr wollen wir uns auf uns erem Putbusser Friedhof zusammenfinden und in einer kleinen Andacht der verstorbenen Kinder aus unserer Mitte gedenken. Wir treffen uns am Eingang Mühlenberg und gehen gemeinsam zu der Stelle, auf der im kommenden Jahr eine Gedenkstätte für verstorbene Kinder sowie ein Grab für Sternenkinder, also jene Kinder, die im Mutterleib oder kurz nach der Geburt versterben, entstehen soll.
Bringen Sie gerne ein Windlicht oder eine Laterne mit, damit Sie das Licht, das wir entzünden wollen, auch mit nach Hause nehmen können.
Ein neu gestaltetes Kirchenportal
Auch in diesem Advent leuchtet wieder unser Kirchenportal in Putbus mit seinen 24 Fenstern. Egon Arnold hat ein neues Motiv gestaltet, das uns durch die kommenden Wochen begleiten und Licht und Farbe in unsere Herzen bringen will. Ein herzliches Dankeschön dafür!